bi.smart

Unternehmen in Deutschland stehen im globalen Innovationswettbewerb gegenwärtig vor neuen Herausforderungen: Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) werden die technischen Systeme von morgen entscheidend prägen und zu einer erhöhten Komplexität von Produkten, Dienstleistungen, Produktionssystemen und der zugrunde liegenden Arbeitsorganisation führen.

 

Dieser umfassende Wandel wird früher oder später die Produktentstehung der meisten Technologieunternehmen erfassen, daher gilt es, sich frühzeitig darauf einzustellen und die hieraus resultierende Chance zu nutzen.

 

Auch Kiess Innenausbau gehört zu den Industriepartnern, die an Verbundprojekten der Fördermaßnahme des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF, 2019–2024) "Beherrschung der Komplexität soziotechnischer Systeme – ein Beitrag zum Advanced Systems Engineering für die Wertschöpfung von morgen (PDA_ASE)" beteiligt waren und innerhalb des Forschungsprojektes bi.smart ein smartes Produkt-Service-System (sPSS) entwickelte.


Einführung und Herausforderungen

Kiess Innenausbau stellte sich im Rahmen des Forschungsprojektes bi.smart der ambitionierten Aufgabe, das erste smarte Produkt-Service-System zu entwickeln, wagte dabei den nächsten Schritt der Digitalisierung und befasste sich dabei eingehend mit internen Prozessen und Schnittstellen.

Ein Schwerpunkt war die Entwicklung eines digitalisierten Systems für elektrostatisch ableitfähige Fußböden (ESD-Fußböden) zur Vermeidung von Schäden an elektronischen Bauteilen in industriellen Prozessen.

Die Herausforderung bestand insbesondere in der technischen Realisierung einer kontinuierlichen Zustandsüberwachung und Dokumentation der ESD-Böden mittels Sensordatenverarbeitung.

Die Auswahl geeigneter Sensoren, die alle Anforderungen an Datenerfassung, Signalübertragung und problemlose Integration in den Boden erfüllen, ohne eine Gefahrenquelle darzustellen, sowie die Wirtschaftlichkeit des Systems bei einer hohen Anzahl von Messstellen stellten dabei die größten Hürden dar.

bi.smart-Lösungsansatz für smarte ESD-Fußböden der Alfred Kiess GmbH

Innovative Entwicklung durch interdisziplinäre Zusammenarbeit
Erfolgreiche Entwicklung eines kontinuierlich überwachten ESD-Bodens durch neue Rollenverteilung im Engineering und Kooperation mit Partnern wie Inshoerance für Sensorik und EDI GmbH für Softwarelösungen.

 

Digitalisierung als Motor für neue Geschäftsmöglichkeiten
Ermöglicht den Zugriff auf Echtzeitdaten für alle Beteiligten von der Entwicklung bis zum Kunden, führt zur Restrukturierung von Unternehmensprozessen und bietet die Basis für standardisierten Datenzugriff und modularisierte Produkt-Service-Systeme.

 

Weiterentwicklung durch intelligente Algorithmen
Es wird an einer erweiterten Lösung gearbeitet, die mithilfe intelligenter Algorithmen und gesammelter Daten tiefere Analysen ermöglicht, um vollständige Normkonformität zu erreichen.

 

Potenziale für zukünftige Dienstleistungsangebote
Die Digitalisierung eröffnet Wege zu einem kontinuierlichen Servicemodell, das über den einmaligen Verkauf hinausgeht, einschließlich diagnosebasierter Wartung und Reparatur, und unterstreicht die Rolle der Alfred Kiess GmbH als langfristiger Serviceanbieter.

Unser bisheriger Weg zum Anbieter eines Smart PSS

Jahr 1 - Grundsteinlegung und Konzeptentwicklung

Nach ersten Kundengesprächen und Design Thinking Workshops wurden die Digitalisierungsziele angepasst, um den Kundenbedürfnissen besser gerecht zu werden. Als innovatives Angebot kristallisierte sich der ESD-Boden heraus.

Gemeinsam mit den bi.smart Forschungspartnern wurde eine Kompetenzmatrix entwickelt, um die für das Projekt notwendigen Rollen (z.B. „Digital-Experte“, „Smart PSS-Manager“) und deren Kompetenzen zu identifizieren und eine effektive Aufgabenverteilung zu ermöglichen.

 

Jahr 2 - Digitalisierung und Entwicklung neuer Geschäftsmodelle

Für den standardisierten Datenzugriff und die Nutzung des Smart-Product-Service-Systems wurden die Geschäftsprozesse neu strukturiert.

Es wurden die Grundlagen für innovative Geschäftsmodelle geschaffen, die eine diagnosebasierte Wartung und Reparatur als kontinuierliche Dienstleistung ermöglichen und die Rolle der Alfred Kiess GmbH als Dienstleister stärken.

 

Jahr 3 - Technologieentwicklung und Einbindung von Partnern

In Kooperation mit Inshoerance wurde eine geeignete Sensorik für den ESD-Boden entwickelt, die eine kontinuierliche Überwachung ermöglicht.

Die EDI GmbH unterstützte die Entwicklung der Software für die IoT-Schnittstelle, Datenauswertung und Visualisierung, um die intelligente Funktionalität des ESD-Bodens zu ermöglichen.

Lessons Learned: Partnerschaften, Digitalisierung und erweiterte Denkweisen

  • Bei der Entwicklung neuer Produkte und Marktleistungen ist es wichtig, zunächst den Horizont zu erweitern und grundsätzlich über bisherige Lösungsräume hinauszudenken. Dabei hilft es, alte Denkmuster („Ich bin Schreiner, was geht mich Elektronik an?“) mit neuen Methoden zu überprüfen und Kunden direkt einzubeziehen.

  • Die Digitalisierung bietet neue Möglichkeiten, Kundenbedürfnisse abzubilden und zu befriedigen. Selbst einfache Produkte wie ESD-Fußböden können smart gestaltet werden, um einen erweiterten Kundennutzen zu generieren.

  • Durch die frühzeitige Einbindung von Partnern und die externe Besetzung von Rollen im Entwicklungsprozess kann nicht vorhandenes Know-how für die Digitalisierung kompensiert werden. Dies ist insbesondere für KMU von Bedeutung und ermöglicht die schrittweise Aneignung von Kompetenzen für die Entwicklung smarter Produkt-Service-Systeme.

  • Das Beispiel der Alfred Kiess GmbH zeigt, dass es sich auch für kleine Unternehmen lohnt, sich neben dem alltäglichen Projektgeschäft im Handwerk Zeit und Arbeit in Innovationen rund um Digitalisierung und die dazu notwendige interne Transformation zu investieren.

Fazit: Digitaler Wandel bei der Alfred Kiess GmbH

Der Alfred Kiess GmbH ist ein entscheidender Schritt in die digitale Zukunft gelungen.

Durch den Einsatz kreativer Methoden und die Integration neuer Rollen im Engineering, unterstützt durch die Expertise externer Partner in Sensorik und Datenverarbeitung, konnte das Unternehmen sein erstes smartes Produkt-Service-System entwickeln: einen innovativen ESD-Fußboden.

Dieser Schritt zeigt nicht nur das Potenzial der Digitalisierung für das Handwerk, sondern bewahrt auch den Fokus auf das Kerngeschäft.

Obwohl sich das System noch im Prototypenstadium befindet, eröffnet es neue Perspektiven für die Produktentwicklung, indem es das Angebot um digitale Dienstleistungen erweitert.

Die Erfahrungen aus diesem ganzheitlichen Entwicklungsprozess ermutigen zu einer vertieften Analyse des Potenzials von Produkten und Dienstleistungen über den bisherigen Rahmen hinaus und legen den Grundstein für ein effizienteres, standardisiertes und modularisiertes Vorgehen in der Zukunft.

Das Forschungsergebnis im Abschlussvideo


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